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Gesundes Tal

Präventive Gesundheitsangebote - digital und individuell! Für gesunde Wuppertaler*innen sollen zukünftig neue Präventionsangebote nach den individuellen Bedürfnissen entwickelt und eine bessere Vernetzung des Gesundheitssystems ermöglicht werden.

Armut ist ein Gesundheitsrisiko. Das zeigt unter anderem der Gesundheitsreport 2021 der AOK, Reports anderer Krankenkassen und auch wissenschaftliche Studien bestätigen das. Die Daten des Gesundheitsreports der AOK für Wuppertal können zwar nicht als repräsentativ angesehen werden, dennoch zeigen sie Tendenzen zur Gesundheitssituation der Wuppertaler Bevölkerung und deren spezifischen Herausforderungen auf.

Die Stadt Wuppertal muss sich den folgenden Herausforderungen stellen:

  • In Wuppertal sind besonders viele Kinder und Jugendliche adipös. Als adipös gilt, wer einen deutlich erhöhten Körperfettanteil an der Gesamtkörpermasse besitzt. Wuppertal belegt mit 7,7 Prozent adipösen Kindern und Jugendlichen der AOK-Versicherten den siebten von 29 Plätzen und schneidet damit vergleichsweise schlecht ab. 
  • Der Anteil der durch Arbeitsunfähigkeit verlorenen Arbeitszeit ist in Wuppertal verhältnismäßig hoch (Platz 4 von 29 im Ranking der AOK). Besonders häufig erkranken Wuppertaler*innen an Atemwegs- sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen. 
  • Der Versorgungsgrad der Wuppertaler*innen durch Ärzt*innen wird für Wuppertal eigentlich als gut eingeschätzt. Außerdem sind ausreichende Präventionsangebote der Gesundheitsvorsorge im Allgemeinen vorhanden. Da trotzdem nicht alle Wuppertaler*innen in gleichem Maße von diesen Angeboten profitieren scheint das bestehende Angebot folglich nicht passgenau für die jeweilige Zielgruppe zu sein oder die entsprechenden Zielgruppen werden nicht oder nur unzureichend erreicht.
  • Die öffentliche Gesundheitsverwaltung verfügt bisher über keine ausreichende Datenlage, um die Wirksamkeit von Maßnahmen zu prüfen und darauf Änderungsentscheidungen zu basieren. 

Digitale Gesundheitsplattform

Mit der digitalen Gesundheitsplattform orientieren wir uns an physischen Gesundheitskiosken. Vor Ort gibt es bereits in einigen deutschen Städten diese Gesundheitskioske. Sie sollen eine Anlaufstelle sein und allen Bürger*innen Zugang zu Gesundheitsangeboten und -leistungen ermöglichen. Durch einfache, mehrsprachige und barrierefreie Kommunikationen sollen alle Wuppertaler*innen die Plattform nutzen können - unabhängig von sozialem Hintergrund, Bildungsniveau, Herkunft oder körperlichen Einschränkungen.  Im Rahmen der Entwicklung Wuppertals hin zur Smart City, nimmt sich das Projekt das Konzept eines Gesundheitskiosks zum Vorbild und möchte das schrittweise in die digitale Welt übersetzen.

Zunächst soll geprüft werden, welche Angebote in welcher Form sinnvoll und barrierearm digitalisiert werden können. Die Ausgestaltung dieser digitalisierten Angebote erfolgt in enger Zusammenarbeit  mit Fachpersonen aus den Bereichen des Gesundheitssystems, Soziales, der Wissenschaft  und den Nutzer*innen. Zunächst werden das Informationsangebot und die entsprechenden Ansprechpartner digital und transparent auf einer Plattform zur Verfügung gestellt. Eine entsprechende Funktion zur Personalisierung ermöglicht es, dass ein*e Nutzer*in nur die individuell relevanten Informationen erhält. Anschließend wird das Angebot weiterentwickelt: Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Entwicklung von neuen digitalen/hybriden Präventionsangeboten, welche auf die örtlichen Bedürfnisse eingehen, liegen. Hierbei sollen bestehende Angebote jedoch nicht abgelöst, sondern entsprechend digital übersetzt und weiterentwickelt werden. Für den Aufbau einer individuellen Gesundheitsresilienz, also einer eigenen Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, und die zielgerichtete Informationsvermittlung, bieten insbesondere die Integration von Gamification-Ansätzen, d.h. spielerische Ansätze, sowie der Einsatz von Virtual-Reality große Potenziale. Als Beispiel kann die Förderung von Bewegung im Alltag durch Gamification gefördert werden. Auch die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben nach längerer Krankheit kann in virtuellen Umgebungen trainiert werden. 

Um den Zugang zum Angebot des digitalen Gesundheitskiosks barrierearm zu gestalten, wird im Zuge der Entwicklung auch ein Assistenztool mitgedacht, welches es ermöglicht, die Anwendung auf individuelle Bedürfnisse einzelner Personen anzupassen. Menschen mit Behinderung haben häufig ihre Endgeräte mithilfe spezieller Apps (z. B. Screen Reader, Gebärden-Avatare oder Übersetzer) ihren persönlichen Anforderungen entsprechend angepasst und optimiert. Sobald jedoch das persönliche Endgerät nicht genutzt werden kann oder wenn die Person solche Möglichkeiten bisher nicht genutzt hat, wird die uneingeschränkte Nutzung digitaler Angebote verhindert. Um die Benachteiligung bestimmter Personengruppen zu vermeiden, verfolgt die Entwicklung eines Assistenztools die folgenden Ziele:   

  • Digitale Inklusion
  • Überwindung von Barrieren
  • Uneingeschränkte Nutzbarkeit und Übertragbarkeit auf alle digitalen, städtischen Anwendungen
  • Intuitive Bedienung

Entsprechend den Förderkriterien wird eine Open-Source-Lösung angestrebt, die dann auch in anderen Anwendungen der Stadt Wuppertal integriert und anderen Kommunen zur Verfügung gestellt werden kann.

Digitaler Schatten

Damit ein möglichst treffendes und individuelles Angebot für den digitalen Gesundheitskiosk identifiziert und umgesetzt werden kann, wird der Digitale Schatten als grundlegendes Informationswerkzeug zur evidenzbasierten Entscheidungsunterstützung für die Gesundheitsverwaltung verstanden. Hierbei geht es darum, Daten mit einem Gesundheitsbezug, wie beispielsweise örtliche Klimadaten, über einen Datenraum (Dataspace) bereitzustellen und somit verfügbar zu machen, um diese analysieren zu können und für die Entscheidungsunterstützung in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsbranche und der Stadtentwicklung einzusetzen. Ein zielgerichtetes Datenmanagement und die darauf aufbauenden Analysemethoden helfen nicht nur intern dem Konzern Stadt, sondern sie ermöglichen auch bessere und individuellere Informationen und eine Einbeziehung der Stadtgesellschaft in Entscheidungsprozesse der Stadtentwicklung. Alle Daten werden anonymisiert verarbeitet und lassen keine Rückverfolgung zu Einzelpersonen zu. Perspektivisch wird der Digitale Schatten in den aufzubauenden Urbanen Digitalen Zwilling der Stadt Wuppertal integriert. 

Ein besonderes Interesse liegt dabei auf folgenden Anwendungsszenarien: 

  • Hitze- / Umweltfaktoren als Einflüsse auf Gesundheit
  • Kindergesundheit und die Vermeidung von Folgeerkrankungen
  • Wuppertaler Volkskrankheiten und die Wirkung von Präventionsmaßnahmen

Der digitale Schatten sowie der digitale Gesundheitskiosk sind komplementär zu sehen. Beide Projekte verfolgen konvergente Ziele und bauen sehr gut aufeinander auf. Durch die Integration der aus dem digitalen Schatten generierten Informationen wird ein möglichst passgenaues Angebot im digitalen Gesundheitskiosk aufgebaut und Nutzer*innen fördern hierdurch die eigene Gesundheitsresilienz. Die Stadt Wuppertal beabsichtigt, die neue Lösung zunächst quartiersbezogen zu pilotieren und die Wirkung zu messen. Durch den Aufbau der Infrastruktur des digitalen Schattens kann das Angebot sukzessiv und beliebig auf weitere Quartiere übertragen werden.

Netzwerk Modellprojekte Smart City

Viele Kommunen in Deutschland arbeiten aktuell an Projekten aus dem Bereich Bevölkerungsgesundheit. Wuppertal erhält durch das Modellprojekt Smart City nicht nur die Chance, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft und weiteren beteiligten Akteur*innen und Institutionen die Projekte zu gestalten. Die Arbeit in einem großen Netzwerk mit anderen geförderten Kommunen ermöglicht einen engen Austausch von Ideen, Konzepten und Anwendungen, von denen alle Partner profitieren können. Die in Wuppertal in dem geförderten Projekt entwickelten Lösungen stehen als Open Source dann auch anderen Kommunen zur Verfügung.

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Ihr Kontakt bei Smart City Wuppertal

Frau Jacqueline Stork
Smart City Expertin
Frau Kader Chami
Smart City Expertin

Bei Presseanfragen wenden Sie sich bitte direkt an:

Kommunikation und Marketing
Amt für Informationstechnik und Digitalisierung

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • © Dudarev Mikhail/stock.adobe.com | Sebastian Czech, Stadt Wuppertal
  • Stadt Wuppertal
  • undraw.co

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