Was heißt das konkret?
Statt Daten zentral bei einer Behörde oder Plattform zu sammeln, werden sie dort belassen, wo sie entstehen – etwa bei Umweltämtern, Forschungseinrichtungen oder sogar direkt bei Bürger*innen. Diese dezentralen Datenräume ermöglichen es, Informationen datenschutzfreundlich und kontrolliert zu teilen.
Kern der Technologie ist Solid – eine offene Web-Architektur, die Nutzer*innen die Hoheit über ihre Daten zurückgibt und erlaubt zugleich deren sichere Weitergabe – über sogenannte Pods (persönliche Online-Datenspeicher).
Der Prototyp nutzt diese Technologie, um Temperaturdaten aus verschiedenen Quellen semantisch zu verknüpfen. Semantik gibt Maschinen die Möglichkeit Daten zu verstehen – z.B. dass es sich bei einem Messwert um eine Außentemperatur in Grad Celsius handelt, gemessen an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt. Erst durch diese eindeutige Bedeutungszuweisung werden Daten interoperabel – so dass sie über verschiedene Systeme hinweg sinnvoll nutzbar sind.
Vorstellung auf Fachkonferenzen
Vorgestellt wurde der Ansatz im Rahmen einer wissenschaftlichen Veröffentlichung mit dem Titel Smart City Urban Heat Monitoring using a Solid-based Dataspace auf der European Semantic Web Conference (ESWC 2025) im internationalen Workshop Semantics in Dataspaces. Die ESWC gilt als eine der führenden Fachkonferenzen im Bereich semantischer Technologien und digitaler Wissensinfrastrukturen in Europa. Der Beitrag wurde zusätzlich für eine erneute Präsentation auf der ENDORSE Conference 2025 in Brüssel ausgewählt – einer Konferenz zur grenzüberschreitenden Datennutzung, digitalen Souveränität und semantischen Interoperabilität in dezentralen Datenräumen.
Nächste Schritte - Erprobung im realen Kontext
Im nächsten Schritt wird der entwickelte Prototyp mit Echtzeitdaten aus dem Stadtgebiet erweitert und erprobt – mit dem Ziel, Bürger*innen frühzeitig über gesundheitsrelevante Hitzebelastungen zu informieren und damit einen Beitrag zur präventiven Gesundheitsvorsorge in urbanen Räumen zu leisten.
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