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Smart Waste Tal

Die Vermeidung von Abfällen und eine bestmögliche Mülltrennung sind die entscheidenden Faktoren auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Mit dem Projekt Smart Waste Tal möchte Wuppertal die bestehende Lücke zwischen Digitalisierung und Abfallmanagement schließen.

Die Vermeidung von Abfällen stellt im Kreislaufwirtschaftsgesetz die oberste Stufe der Abfallhierarchie dar: Nur, wenn Abfälle nicht vermieden werden können, sollen sie möglichst hochwertig recycelt oder verwertet werden. Smart Waste Tal soll dazu beitragen, einen Kulturwandel von der Wegwerfgesellschaft zur Abfallvermeidung zu fördern und sowohl die Reduzierung der Gesamtmengen, als auch die Förderung der qualitativ hochwertigen Erfassung für einen stoffliche Verwertung zu unterstützen.

Die Stadt Wuppertal muss sich den folgenden Herausforderungen stellen:

  • Jede*r Wuppertaler*in produziert rund 213 kg Müll pro Jahr. Damit liegen wir über dem landes- und bundesweiten Durchschnitt. Rund 54 Prozent hiervon werden thermisch verwertet, also verbrannt. Auch das ist überdurchschnittlich viel.
  • Die Nutzung von Angeboten wie ReUse, Reparatur oder Leihen/Leasing sind für die Haushalte mit zu hohen Transaktionskosten verbunden, das heißt, es ist im Alltag zu aufwendig, diese zu finden und zu nutzen.
  • Für die Bürger*innen ist häufig unklar, welchen solcher Angebote sie vertrauen können bzw. wie die Qualität einzuschätzen ist. 
  • Speziell für die Vermeidung von Abfällen im Alltag fehlen Anreize, insbesondere für Bevölkerungsgruppen, die nicht durch eine hohe intrinsische, also eigene Motivation für Umweltthemen geprägt sind.

KI-gestützte Bilderkennung

Technologien der Künstlichen Intelligenz ermöglichen es, den Menschen bei Entscheidungen zu unterstützen. Diese Möglichkeit soll im Projekt dazu genutzt werden, Bürger*innen mit einem defekten Gegenstand bei folgenden Fragen im Alltag zu unterstützen:

  • Wo kann ich das Produkt in Wuppertal reparieren lassen?
  • Wo kann ich Ersatz leihen?
  • Aus welchen Bestandteilen besteht das Produkt und wo muss welcher Teil entsorgt werden?

Per App kann der / die Nutzer*in ein Foto vom defekten Gegenstand machen und erhält für konkrete Produkte direkt Vorschläge, wo er / sie ein solches Produkt gebraucht kaufen, reparieren lassen oder leihen kann. Hierbei spricht man dann vom Einsatz von optischer KI-Bilderkennung. Diese Anwendung soll in die App der AWG integriert werden, die bereits heute vielfältige Informationen zu Dienstleistungen rund um Repair, ReUse und Entsorgungsmöglichkeiten enthält. 

Gamification-Ansätze für Pilotquartiere

Gamification meint die Anwendungen von Spieledesignprinzipien in einem fremden Kontext. Im Rahmen des Projekts Smart Waste Tal meint es die Nutzung von Spielen und Wettbewerben im Kontext der Abfallvermeidung und Mülltrennung.

In zwei Wuppertaler Pilotquartieren sollen zunächst verschiedene Gamification-Ansätze ausprobiert, getestet und schrittweise angepasst werden. Die Teilnahme am Pilotquartier ist freiwillig. In einem ersten Schritt werden am Beispiel der Bioabfall-Sammlung der AWG haushaltsspezifische Daten zur Sortierqualität erhoben - kurzum: Wie gut oder wie rein ist der Biomüll im Pilotquartier getrennt. Gleichzeitig wird auch die Gesamtmenge des Bioabfalls im Pilotquartier erhoben. Diese Daten werden den Teilnehmer*innen unmittelbar nach der Müllabholung auf ihr Smartphone zur Verfügung gestellt. 

Anschließend werden verschiedene Gamification-Ansätze, also spielerische, digitale Wettbewerbe für die Teilnehmer*innen im Pilotquartier entwickelt, um die Sortierqualität zu verbessern und die Gesamtmüllmenge zu reduzieren. Hierbei sind z.B. Wettbewerbe zwischen verschiedenen Straßenzügen denkbar, wer besser getrennt oder weniger Müll produziert hat. 

Die verschiedenen Versuche sollen daraufhin ausgewertet werden und Hinweise darauf geben, welche Anreize in welchen Strukturen die besten Erfolge erzielen. Die Teilnahme eines Haushaltes am Pilotquartier basiert auf Freiwilligkeit und die erhobenen Daten werden ausschließlich anonymisiert zu Forschungszwecken verarbeitet.

Waste Literacy

Waste Literacy meint die Förderung der individuellen Abfallkompetenz. Hierbei geht es darum, Wissen darüber zu vermitteln, wie Produkte kreislauffähig bleiben, wiederverwendet, bestmöglich recycelt oder korrekt entsorgt werden können.

Bislang bestehen deutschlandweit und auch in Wuppertal vor allem lineare Produktions- und Konsumstrukturen, das heißt, dass Produkte hergestellt, genutzt und wieder entsorgt werden. Über die Nachnutzung oder Umnutzung wird sich häufig noch zu wenig Gedanken gemacht. Wir möchten Wuppertaler*innen über Alternativen informieren und für Potenziale von Wiederverwendung, Reparatur und Verleihen, sensibilisieren. 

Netzwerk Modellprojekte Smart City

Viele Kommunen in Deutschland arbeiten aktuell an Projekten aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Wuppertal erhält durch das Modellprojekt Smart City nicht nur die Chance, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft und weiteren beteiligten Akteur*innen und Institutionen die Projekte zu gestalten. Die Arbeit in einem großen Netzwerk mit anderen geförderten Kommunen ermöglicht einen engen Austausch von Ideen, Konzepten und Anwendungen, von denen alle Partner profitieren können. Die in Wuppertal in dem geförderten Projekt entwickelten Lösungen stehen als Open Source dann auch anderen Kommunen zur Verfügung.

Kick-Off-Veranstaltung vom 05.03.2024

Am 5. März 2024 suchten fast 70 Wuppertaler*innen das Codeks auf, um sich bei der Auftaktveranstaltung über das Kernprojekt „Smart Waste Tal“ zu informieren.  In der Kick-Off-Veranstaltung wurden die Projektziele sowie Inhalte vorgestellt und die Bürger*innen zum gemeinsamen Austausch eingeladen.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Verpassen Sie keine Veranstaltungen und Termine zu unserem Kernprojekt "Smart Waste Tal" und informieren Sie sich über die neusten Entwicklungen.

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Ansprechpartnerinnen

Frau Simone Jöhren
Projektmanagerin Smart City
Frau Giulia Zimmer
Projektmanagerin Smart City

Bei Presseanfragen wenden Sie sich bitte direkt an:

Kommunikation und Marketing
Amt für Informationstechnik und Digitalisierung

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stockwerk-Fotodesign/stock.adobe.com
  • stock.adobe.com/Artco
  • undraw.co
  • Siegersbusch Film

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