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Rückblick zur Kick-Off-Veranstaltung „Smart Waste Tal“

Am 5. März 2024 suchten fast 70 Wuppertaler*innen das Codeks auf, um sich bei der Auftaktveranstaltung über das Kernprojekt „Smart Waste Tal“ zu informieren. In der Kick-Off-Veranstaltung wurden die Projektziele sowie Inhalte vorgestellt und die Bürger*innen zum gemeinsamen Austausch eingeladen.

Das Kernprojekt „Smart Waste Tal“ beschäftigt sich mit digitalen Lösungen zur besseren Sortierung, Trennung und Recycling von Abfall. Es ist eines von insgesamt 3 Kernprojekten von Smart City Wuppertal. Hierbei entwickelt das Competence Center Smart City gemeinsam mit Partnern in drei Teilprojekten (digitale) Maßnahmen für die lokale Abfallwirtschaft. Dabei geht es nicht um den reinen Einsatz von Technik, sondern auch darum, die Wuppertaler*innen für das Thema zu sensibilisieren und zu motivieren.

Smart City Expertin Jacqueline Stork stellte zunächst das Projekt „Smart City Wuppertal“ vor und erläutert die Strategie, welche den Rahmen für die Kernprojekte vorgibt. Sie zeigte die Vision und die Zielbilder auf und beschrieb, wie die Wuppertaler Version einer Smart City aussehen könnte. Jacqueline Stork betonte, dass es dabei vor allem darum geht, gemeinsam mit den Wuppertaler*innen eine digitale und lebenswerte Zukunftsstadt zu gestalten.

Per Menti-Umfrage wurden die Teilnehmer*innen anschließend direkt mit einbezogen und beantworteten, was sie unter dem Begriff „Smart Waste“ verstehen. Wiederverwendung und -verwertung, aber auch Müllvermeidung wurden häufig genannt, genauso wie der Begriff intelligent. Und was versteht Smart City Wuppertal unter Smart Waste? Die Projektleiterin des Kernprojektes, Giulia Zimmer, stellte das Kernprojekt vor und erklärte es. Sie zeigte auch, dass es in unserer Stadt einige Potenziale zur Verbesserung gibt. Zum Beispiel existiert im Biomüll ein hoher Fremdstoffanteil und im Restmüll finden sich 40% Wertstoffe (z.B. Biomüll, Plastik, Metalle). Zudem nutzen die Wuppertaler*innen Angebote zur Wiederverwendung (z.B. Reparatur-Cafés) zu wenig, das liegt häufig an fehlendem Wissen und fehlender Motivation.

3 Teilprojekte für eine bessere Trennung, Sortierung und Wiederverwendung von Abfall

Wie kann Smart City Wuppertal dem entgegenwirken? Gemeinsam mit den Partnern AWG, Circular Valley und dem Wuppertal Institut erläuterte Giulia Zimmer die drei Teilprojekte. Das Wuppertal Institut konzentriert sich vor allem darauf, Nachhaltigkeitsprojekte in der Strategie und Umsetzung wissenschaftlich zu begleiten. Circular Valley ist eine Initiative, welche die Kreislaufwirtschaft in der Region Rhein-Ruhr weiter vorantreiben möchte. Die AWG ist den meisten Menschen in Wuppertal bekannt, doch überraschte der lokale Abfallentsorger mit einigen innovativen und nachhaltigen Ansätzen.

In zwei Quartieren (Arrenberg, Zoo, Nützenberg, Sonnborn und Wichlinghausen-Süd, Oberbarmen-Schwarzbach) wird das erste Teilprojekt, das „Quartiersspiel Biomüll“ umgesetzt. Hierbei können z.B. Straßenzüge oder auch Viertel gegeneinander antreten. Gewonnen haben die Teilnehmer*innen, welche reineren Biomüll produziert haben. Zum Einsatz kommen dabei mit Sensorik ausgestattete Müllfahrzeuge, welche den Biomüll nach „falschen“ Inhaltsstoffen scannen. Die teilnehmenden Bürger*innen erfahren bei Nutzung der AWG-App, wie rein ihr Biomüll ist. Spielerische, digitale Elemente runden das Quartiersspiel ab und sorgen für Motivation und den nötigen „Kampfgeist“.  Informationen und Tipps zur besseren Biomülltrennung sollen die Anwender*innen sensibilisieren und aufklären.

Das Teilprojekt „KI-basierte Entscheidungshilfe“ soll dazu beitragen, dass Gegenstände nicht direkt entsorgt, sondern wiederverwendet werden. Und das geht so: Bürger*innen machen per Smartphone ein Foto des Gegenstandes, die Künstliche Intelligenz erkennt ihn und ordnet ihm eine Kategorie zu. Je nachdem, ob das Produkt defekt ist oder weiterverwendet werden kann, erstellt die KI anschließend die entsprechenden Vorschläge (z.B. für Reparatur Cafés, Sozialkaufhäuser oder Sperrmüll).

Bei dem Teilprojekt „Abfallkompetenz“ geht es darum, den Wuppertaler*innen Wissen und Werkzeuge zur Vermeidung, Entsorgung und Recycling von Abfall an die Hand zu geben. Denn, so beschrieb auch Sascha Grabowski Geschäftsführer der AWG treffend „Kein Sensor ist so gut, wie das richtige Entsorgen durch den Einzelnen.“ Daher werden in dem Teilprojekt Informationen rund um die genannten Schwerpunkte vermittelt - durch verschiedene Formate und in einfacher Sprache. Wuppertaler*innen werden somit sensibilisiert und zum Mitmachen animiert.

Sprechende Mülltonnen und schlaue Müllfahrzeuge bei Technikausstellung

Apropos Mitmachen: Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmer*innen (smarte) und nachhaltige Projekte in der Technikausstellung zum Anfassen erleben. Die AWG präsentiert ein mit Sensorik ausgestattetes Müllfahrzeug, das beim Beladen falschen Biomüll eigenständig erkennt und im „Quartiersspiel Biomüll“ eingesetzt wird. Eine sprechende Mülltonne hatte die Initiative CLEANwup im Gepäck und 3D-Druck mit nachhaltigen Materialien zeigte das Unternehmen E&E Ingenieur-Leistungen. 

Die Firma Remondis stellte den Kreislauf der Arbeitskleidung vor, während rhinopaq mit Mehrweg-Versand-Verpackungen aufwartete. Selbstverständlich darf bei einer Smart City Veranstaltung Künstliche Intelligenz nicht fehlen: KI-gestützte Software für Reparaturgeschäfte gab es von dem Unternehmen fixfirst zu sehen. Das Competence Center Smart City demonstrierte mit einem digitalen Wissensspiel, wie das Thema Abfall einfach und spielerisch vermittelt werden kann.

Ideen und gemeinsamer Austausch zum Quartiersspiel Biomüll und KI-basierte Mülltrennung

Im Anschluss an die Technikausstellung konnten die Teilnehmer*innen in zwei Austauschgruppen (1: Quartiersspiel Biomüll, 2: KI-basierte Mülltrennung) gemeinsam Ideen sammeln. „Haben Sie eine Biotonne? Was sind die Herausforderungen bei der Trennung von Biomüll?“ Diese Fragen stellte Giulia Zimmer unter anderem den Gruppenteilnehmer*innen. Am herausforderndsten ist laut ihnen die fehlenden Kenntnisse über die korrekte Trennung sowie die mangelnde Transparenz über die entsprechenden Abläufe. Die Teilnehmer*innen selbst gaben sich beim Thema Mülltrennung eine Schulnote 1 und 2. Anreize zu schaffen, war den Teilnehmer*innen für das Quartiersspiel Biomüll ebenfalls wichtig.

„Bei welchen Gegenständen haben Sie sich schon immer gefragt, wie sie entsorgt oder weiterverwendet werden? Wo können Sie Gegenstände reparieren lassen oder ihre Wiederverwendung sicherstellen?“, diese Fragen diskutierte die Projektleiterin des Kernprojektes, Simone Jöhren, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es wurde deutlich: Zwar sind einige Anlaufstellen für Reparaturen und Wiederverwendung bekannt, doch das Wegwerfen von Gegenständen ist oft einfacher. Schließlich wollte Simone Jöhren noch wissen, welcher Abfall im Biomüll bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den meisten Ärger sorgt. Überraschenderweise wurden hier Windeln und Zigaretten genannt.

Der Gruppenaustausch zeigte, dass Smart City Wuppertal mit den drei Teilprojekten auf dem richtigen Weg ist und der Ansatz der „Abfallkompetenz“ wichtig ist. Denn: „Smart Waste Tal“ ist eine Gemeinschaftsaufgabe, der wir uns zusammen mit den Menschen in unserer Stadt stellen möchten. Das gemeinsame Ziel ist es, Wuppertal zu einer lebenswerten, nachhaltigen und digitalen Zukunftsstadt zu machen. Aus diesem Grund werden die Bürger*innen auch in Zukunft in dem Projekt mitwirken können und einbezogen werden.  

Hier die Präsentation des Abends herunterladen
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Bildnachweise

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